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Wiederaufnahme des Verfahrens gegen die Menschenrechtsaktivistin Pinar Selek in der Türkei

Pinar Selek ist eine der führenden antimilitaristischen, feministischen Friedensaktivistinnen der Türkei. Am 9. Februar soll die Soziologin, Schriftstellerin  und Menschenrechtsaktivistin in Istanbul wieder einmal vor Gericht gestellt werden, obwohl sie bereits vor 12 Jahren freigesprochen worden ist. Ihr wurde vorgeworfen, im Auftrag der PKK einen Bombenanschlag auf einen Basar in Istanbul verübt zu haben. Das Oberste Kassationsgericht der Türkei hat nun eine Wiederaufnahme des Verfahrens mit dem Ziel gefordert, Pinar Selek zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe „unter verschärften Bedingungen“ zu verurteilen. Das bedeutet Einzelhaft und totales Kontaktverbot, eine „Begnadigung“ wäre erst nach 36 Jahren möglich.

„Wir haben Pinar Selek in den vergangenen Jahren  zweimal nach Wien eingeladen. Ihre Vorträge über Türkei 2009 – Frauen in Bewegung und Militarismus und Männlichkeit in der Türkei ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, dass Pinar Selek eine engagierte Kämpferin für Frieden und Menschenrechte ist. Insbesondere die Rechte der Minderheiten und Frauen sind ihr ein Anliegen. Der Versuch des türkischen Staates, Intellektuelle zu kriminalisieren und mundtot zu machen kann von einer zivilisierten Öffentlichkeit nicht hingenommen werden“, so WalterPosch, Direktor des VIDC und ehemaliger Nationalrat und Menschenrechtssprecher der SPÖ. Das VIDC schließt sich dem Aufruf des P.E.N.-Zentrums Deutschland zur Unterstützung von Pinar Selek an.

Pinar Selek ist derzeit Stipendiatin im Writers-in-Exile-Programm des deutschen P.E.N.-Zentrums und lebt im Berliner Exil.

Rückfragen richten Sie bitte an:

Michael Fanizadeh
VIDC - Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation
1040 Wien, Möllwaldplatz 5/3
Tel: +43/1/713 35 94-91
www.vidc.org

P.E.N. Unterschriftenaktion für Pinar Selek: http://www.ps-signup.de/