In der Türkei ist Pinar Selek zur Ikone der Demokratiebewegung geworden. Die Schriftstellerin und Soziologin engagiert sich seit Jahren leidenschaftlich sowohl für die Interessen sozial benachteiligter Gruppen als auch für die Rechte ethnischer Minderheiten, wie etwa der Armenier oder der Kurden. Dies wurde ihr vor 12 Jahren zum Verhängnis, als man sie bezichtigte im Namen der PKK eine Bombe im Istanbuler Gewürzbasar gelegt zu haben.
Stand: 08.06.2010
Zweieinhalb Jahre saß sie im Gefängnis, wurde gefoltert. Zweimal wurde ihr der Prozess gemacht und zweimal wurde sie freigesprochen. Nun soll Pinar Selek wieder vor Gericht. Sie wartet in Deutschland auf ihr Urteil, denn seit einiger Zeit lebt sie in Berlin als Stipendiatin des PEN International. Zurückkehren kann sie nicht, denn in der Türkei droht ihr ein absurder Prozess.
Neuer Gerichtsprozess droht mit jahrzehntelanger Haft
Ihr wird vorgeworfen, vor 12 Jahren im Namen der PKK eine Bombe im Istanbuler Gewürzbasar gelegt zu haben. Selbst Gutachten, die sie entlasten, werden von den Gerichtsinstanzen nicht akzeptiert. Erfolgte Freisprüche werden immer wieder aufgehoben. Nun versuchen Politiker und Intellektuelle aus aller Welt Pinar Selek mit Kampagnen zu unterstützen. Auch PEN Deutschland hat eine Unterschriftenkampagne im Internet gestartet.